Die XIX. Ausgabe des FMRC im Rahmen der UNESCO, als einziges UN-Organ mit einem Mandat im Bereich Kultur, richtet sich nach den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 und schlägt verschiedene Wege vor, um die Funktion der Kultur als ein Recht und nicht als eine moralische Verpflichtung anzuerkennen, zu nutzen und zu fördern, insbesondere:
- Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3) durch die Programmierung von Konzerten in religiösen Tempeln, die die Reduzierung von Lärm- und Lichtemissionen fördern, wie sie bei Großveranstaltungen üblich sind.
- Förderung der Gleichstellung der Geschlechter (SDG 5) durch die Stärkung der weiblichen Präsenz im Programm sowie der kritischen Reflexion des Publikums, einschließlich der Verpflichtung weiblicher Künstlerinnen und Kulturmanagement-Expertinnen.
- Sicherstellung des Zugangs zu erschwinglicher, sicherer, nachhaltiger und moderner Energie (SDG 7) durch nachhaltige Werbung unter Nutzung technischer Mittel und neuer Kommunikationstechnologien, Minimierung des Stromverbrauchs, Reduzierung der Plastiknutzung und Förderung von „Km 0“ (lokale Produkte).
- Verringerung der Ungleichheit zwischen Menschen und Förderung ihrer gleichberechtigten Teilnahme (SDG 10) durch einen Barrierefreiheitsplan, der zu einer höheren Besucherzahl von Menschen mit eingeschränkter Mobilität geführt hat.
- Sicherstellen, dass Städte und Gemeinden „inklusiv, widerstandsfähig und nachhaltig“ sind durch die Förderung des Gemeinschaftsgefühls (SDG 11).
- Förderung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster (SDG 12) durch die Implementierung einer effizienten Abfallbewirtschaftungsstrategie, die ausschließlich digitale Technologien in Werbekampagnen nutzt und den Papierverbrauch vermeidet. Dies umfasst Webentwicklung, soziale Netzwerke, digitale Werbung und Kommunikation. Zudem werden gedruckte Konzertprogramme reduziert und durch QR-Codes ersetzt, um Zugang zu allen relevanten Informationen zu ermöglichen. Falls gedruckte Programme benötigt werden, werden sie aus recyceltem Material hergestellt.
- Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks (SDG 13) durch drei Maßnahmen:
- Dezentralisierung des Programms, um die kollektive Mobilität von Festival-Künstlern und Fachleuten durch öffentliche Verkehrsmittel und Fahrzeugvermietung zu fördern.
- Ermutigung des Publikums zur Teilnahme durch umweltfreundliche Mobilität und Km 0-Initiativen.
- Engagement für die Beauftragung lokaler Anbieter oder solcher, die mit den Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Festivals im Einklang stehen.
Kulturelle Dimension und ACDS 2030
Die fünfte Dimension ist ein herausragendes Merkmal und beinhaltet die Aufnahme eines sechsten „P“ in die ACDS 2030: das „P“ für kulturelles Erbe und Kultur. Die Festival-Programmierung konzentriert sich darauf, ein nachhaltiges kulturelles Ökosystem zu fördern und eine bereichernde musikalische Erfahrung zu ermöglichen:
Kulturelles Ziel 1
Sicherstellung grundlegender kultureller Rechte, indem ein Konzept der kulturellen Bürgerschaft gefördert wird, das die Vielfalt der Kanarischen Inseln, die Gleichstellung der Geschlechter, den gleichberechtigten Zugang und das Recht auf Teilnahme an kulturellen Dienstleistungen respektiert. Dies geschieht durch ein Netzwerk inklusiver Kulturstätten, das:
- Physische Barrierefreiheit gewährleistet: Alle Kulturstätten sollen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen zugänglich sein, einschließlich Rampen.
- Ökonomische Barrierefreiheit sicherstellt: Der Eintritt bleibt für die gesamte Bevölkerung kostenlos, solange die Kapazität ausreicht.
- Digitale Barrierefreiheit fördert: Kulturelle Veranstaltungen werden online über digitale Plattformen gestreamt, um Menschen, die nicht vor Ort sein können, die Teilnahme zu ermöglichen.
- Geschlechtergleichstellung stärkt: Die Festivalorganisation und Programmierung verfolgt eine geschlechterparitätische Ausrichtung.
- Kulturelle Teilhabe unterstützt: Förderung der aktiven Beteiligung durch Zusammenarbeit mit lokalen Verbänden, Musikstudenten, Anwohnern, Besuchern, Kulturtourismus sowie lokalen, regionalen und religiösen Institutionen.
- Dezentralisierung der Programmierung sicherstellt: Die Veranstaltungen werden nicht nur auf die Hauptinseln, sondern auch auf kleinere Inseln ausgeweitet, um eine größere Reichweite und geografische Diversifizierung zu ermöglichen.
Kulturelles Ziel 2
Schutz der geistigen Eigentumsrechte von Musikschaffenden, Anerkennung ihres Beitrags zum kulturellen Wert der Kanarischen Inseln und Förderung der kreativen Wirtschaft durch:
- Sicherstellung, dass alle gespielten Musikwerke ordnungsgemäß registriert sind.
- Förderung von Originalität und Innovation innerhalb der künstlerischen Vielfalt.
- Etablierung eines jährlichen Konzertprogramms mit lokalen und internationalen Künstlern, um Interaktion und Lernen zu ermöglichen.
- Bereitstellung von Informationen über Komponisten und deren kulturelle Bedeutung in Konzertprogrammen.
Kulturelles Ziel 3
Anpassung der Prinzipien kultureller Bürgerschaft an die digitale Ära, um Barrieren und Ungleichheiten beim Zugang zu Kultur zu vermeiden:
- Sicherstellung, dass digitale Plattformen und kulturelle Inhalte in mehreren Sprachen verfügbar sind (Websites, YouTube etc.).
- Sichtbarmachung lokaler Talente und Förderung ihrer Arbeiten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.
- Gewährleistung einer nachhaltigen öffentlich-privaten Finanzierung für die langfristige Existenz des Festivals.
Kulturelles Ziel 11
Förderung eines nachhaltigen Kulturtourismus durch ein alternatives Musikprogramm zu großen kommerziellen Festivals. Dabei steht die Teilnahme von Kulturtouristen im Einklang mit den Bedürfnissen des lokalen Publikums. Ziel ist es, das Festival als Plattform zu nutzen, um kulturelles und künstlerisches Erbe aufzuwerten, sodass ein Kulturtourismus gefördert wird, der einen echten Mehrwert zur kulturellen, künstlerischen und freizeitbezogenen Identität beiträgt.
Kulturelles Ziel 17
Würdigung der Arbeitsbedingungen kultureller Fachkräfte und Förderung der Schaffung von Märkten für Kultur- und Kreativwirtschaft auf regionaler Ebene. FMRC engagiert sich für die Bildung eines Netzwerks zur Bewältigung der Herausforderungen der kreativen Wirtschaft auf den Kanaren, indem Arbeitsplätze und kulturelle sowie wirtschaftliche Netzwerke gefördert werden.
Kulturelles Ziel 18
Schutz des materiellen und immateriellen Kulturerbes als wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung in Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur durch ein religiöses Musikfestival, das das architektonische, künstlerische, musikalische und kulturelle Erbe der Gemeinden würdigt.
Globale Ziele
Globales Ziel 5.1
Wir setzen uns für die Beseitigung aller Formen von Diskriminierung gegen Frauen ein. Dadurch wird aktiv zur Beseitigung von Geschlechterungleichheiten in allen Bereichen des Lebens und insbesondere im beruflichen Umfeld beigetragen.
Globales Ziel 8.3
Förderung entwicklungspolitischer Maßnahmen zur Stärkung der Kultur als produktive Aktivität, die zur Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, Unternehmertum, Kreativität und Innovation beiträgt. Dies unterstützt das Wachstum lokaler Klein- und Mittelunternehmen und schafft qualitativ hochwertige Arbeitsplätze, vergleichbar mit anderen Festivals auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.
Globales Ziel 12.5
Reduzierung der Abfallproduktion durch Prävention, Recycling und Wiederverwertung als Teil einer umweltbewussten Strategie. Maßnahmen für diese Ausgabe:
- Konzertprogramme als recycelte Informationsbroschüren und Plakate.
- Reduzierung von gedruckten Programmen zugunsten von QR-Codes.
- Druck von Bannern und Programmen auf recycelten Materialien als Teil der „Second Life“-Initiative.
- Exklusive Nutzung digitaler Technologien für Werbung, Kommunikation und Veranstaltungsinformationen.